Klimastreik in Cadíz

Das Alter überrascht. Vor der Stadtverwaltung von Cadíz in Andalusien stehen 14-und 15jährige Schüler_innen mit selbstgestalteten Plakaten vor dem Bauch.
El clima esta cambiandose, porque nosotros no, das Klima verändert sich, warum verändern wir uns nicht.“
Und „Los responsables son los multinacionales“, liest sich die Kapitalismuskritik.

Probleme mit der Schule gebe es eigentlich nicht wegen des Streiks. Ab 14 haben Schüler_innen ein Streikrecht. Für Jüngere sei die Teilnahme ohne Entschuldigung etwas komplizierter. Erst vor Kurzem streikten die Schüler_innen für Reformen im Bildungssystem. Die Schülergewerkschaft organisiert die Proteste.

In Cadíz folgten geschätzt 300 junge Menschen dem Aufruf zum weltweiten Klimastreik. Die pralle Frühlingssonne demonstriert indirekt mit, denn für einen 15. März ist es in Andalusien 2019 ungewöhnlich warm. Ausbleibende Niederschläge bedrohen die Wasserversorgung auf der iberischen Halbinsel. Selbst an der Atlantikküste regnete es im Winter 2019 zu wenig. Längst warnen Klimaforschende vor der Ausbreitung von Wüsten im 21. Jahrhundert.

https://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-die-wueste-kommt-1.3260914 (aufgerufen am 19.03.2019)

El problema es el sistema, das System ist das Problem“, skandiert die Jugend, ein wenig enttäuscht ob der verhaltenen Beteiligung am Friday4Future in Cadíz. Noch eine Woche zuvor, am 8. März versammelten sich Zehntausend zum Frauenstreik vor der Stadtverwaltung.

Dennoch zeigt sich Cristina, Mitarbeiterin der andalusischen Menschenrechtsorganisation APDHA beeindruckt. „Die Frauen wie heute die Schüler_innen haben sich selbstständig organisiert, ohne Unterstützung der politischen Parteien. Die sozialen Bewegungen lassen sich nicht instrumentalisieren.“ http://www.apdha.org

Die Einflussnahme auf die bevorstehenden Wahlen wird erhofft. Am 28. April wählt Spanien ein neues Parlament, im Mai finden die Wahlen zum Europaparlament statt. Vielleicht beteiligten sich auch darum landesweit hunderttausende Frauen und viele Jugendliche in Spaniens Großstädten. Weltweit zeigten Schüler_innen an in 120 Ländern an 2000 Orten zivilen Ungehorsam, um den Klimawandel aufzuhalten.

Was soll geschehen? „Wir brauchen erneuerbare Energien. Der Fleischkonsum muss reduziert werden, Plastikmüll ist zu vermeiden,“ mahnen die 14-jährigen.

No tenemos un planeta B, wir haben keinen anderen Planeten“  Den bräuchte Spanien.
Zwei Drittel des Landes leiden unter der Trockenheit, insbesondere das Landesinnere, Galizien, Katalonien und Andalusien.

Trockene Felder, sterbende Gärten. Bericht. Deutschlandfunk 17.02.2017
https://www.deutschlandfunk.de/suedspanien-trockene-felder-sterbende-gaerten-durch-den.724.de.html?dram:article_id=378372 (aufgerufen am 19.03.2019)

Spanien trocknet aus. Kommentar von Reiner Wandler, taz 24.11.2017
http://www.taz.de/!5462563/ (aufgerufen am 19.03.2019)

Autor: blauemurmel

Elisabeth Henn & Ebi Wolf 55294 Bodenheim

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